Eine neue Meßmethode für Lokalisationsuntersuchungen Bernhard Seeber Lehrstuhl für Mensch-Maschine-Kommunikation, TU München, D-80290 München In vielen wissenschaftlichen Untersuchungen und technischen Anwendungen soll die akustische Lokalisation im Bereich des Blickfeldes untersucht werden. Dazu bietet es sich an, die wahrgenommene Schallrichtung durch einen Lichtpunkt anzeigen zu lassen. Bei den bisher bekannten Methoden deuten die Versuchspersonen mit einem Lichtzeiger, den sie in der Hand halten, oder der vor ihnen auf einer Achse drehbar befestigt ist. Dabei sind Einflüsse durch das motorische System des Menschen und Parallaxenfehler möglich. Auch gestaltet sich die Kalibrierung des Systems und die Aufnahme der Meßdaten schwierig. In der hier vorgestellten Methode wird dagegen ein Laserpointer mit Ablenkspiegeln verwendet, der von einem Rechner angesteuert wird. Die Richtungseingabe erfolgt durch einen Trackball. Der Drehung der Trackballkugel folgt der Lichtpunkt auf einer definierten Bahn. Über den Rechner kann die Lichtbahn durch eine Koordinatentransformation und die Positionskalibrierung vorgegeben werden. So wird eine komplizierte mechanische Kalibrierung umgangen und die Ergebnisse liegen sofort zur Speicherung und Auswertung vor. Als Beispiel wird ein Lokalisationsexperiment in Methode, Ablauf und Ergebnis vorgestellt und diskutiert. Einflüsse des Ausgangswinkels des Lichtpunktes werden betrachtet. Eine Anpassung der Methode für Untersuchungen mit Schwerhörigen wird vorgestellt. Besondere Vorteile dieser Methode liegen in einer einfachen und schnellen Aufnahme der Meßdaten, die sie für Wissenschaft und Klinik geeignet macht.